Schon im Alter von 14 Jahren wusste Drazan Dugandzic, dass er später mal eine Tankstelle haben will. An seinem 24. Geburtstag hat er seinen Traum verwirklicht. Dass er nun seit über 20 Jahren die Allguth Station in der Kreillerstraße 219 im Münchner Osten leitet, ist ob einer Begegnung an seinem allerersten Tag als Pächter eigentlich ein Wunder.

Gerüche werden geheimhin vollkommen unterschätzt. Dabei ist unser Geruchssinn einzigartig. Was wir riechen, verbindet sich in unserem Gehirn unmittelbar mit Gefühlen – und bleibt im Gedächtnis. So ging es auch dem jungen Drazan Dugandzic, als er sich mit 14 Jahren in seinem Heimatort in Kroatien verliebt hat. Verliebt in die Idee, später mal eine Tankstelle zu haben. „Der Geruch an einer Tankstelle, der hat mir einfach gefallen. Dieser Benzin-Geruch hat mir irgendwie Kraft gegeben.“

Es scheint eine Superkraft zu sein, die ihn in die Lage versetzt, Wunder zu vollbringen – wie den „Fluch“ seiner Station zu durchbrechen, von dem er an seinem ersten Arbeitstag als Allguth Pächter Ende November 1998 erfuhr. Die Dame der Bezirksinspektion machte ihm wenig Hoffnung: „Alle Ihre Vorgänger sind nur etwa ein Jahr geblieben. Keiner hat es lange ausgehalten.“ Drazan Dugandzic aber ist bis heute geblieben.

Dugandzic und sein Team zeigen: Allguth ist Teamwork

Sein Geheimnis? Viele langjährige Mitarbeiter, die sich dank seines familiären Führungsstils wohlfühlen. Dugandzic geht mit Fingerspitzengefühl individuell auf jeden Mitarbeiter ein – nicht nur bei der Arbeit an der Tankstelle. Er kümmert sich auch im Privaten um sein Team. Mal organisiert er eine Wohnung, mal fährt er Mitarbeiter nach Hause und ist Seelsorger. Sein Team ist entsprechend engagiert und setzt durch das gemeinschaftliche Arbeiten eine der Allguth Maxime perfekt um: Allguth ist Teamwork und gegenseitiges Vertrauen. „Mir macht es nach wie vor großen Spaß, auch beziehungsweise vor allem wegen des Personals. Wir sind wie eine Familie.“

Das spüren natürlich auch die Kunden, die an der Station mit dem großen Getränkemarkt oft zu Stammkunden werden. Mit ihnen macht Dugandzic gerne ein paar Witze und Späße – das lockert die Stimmung und kommt gut an. So kam jüngst eine Lehrerin auf ihn zu und sagte: „Hier ist Atmosphäre und Leben. Wir kommen wegen euch hierher.“ Es ist diese Gastfreundlichkeit, die den Kunden willkommen heißt und die Allguth Stationen zum Nachbar von nebenan macht – mit dem charakteristischen Plus an Servicequalität.

 

 

In seiner Station gelingt es Dugandzic eigentlich immer, den Gästen ein Lächeln zu entlocken. Im Disneyland Paris ist ihm das nicht geglückt. Mit seinen zwei Söhnen und seiner Frau besuchte er den Vergnügungspark im August 2016 und wollte sich mit einem Darth-Vader-Darsteller fotografieren lassen. Der finster dreinblickende und grummelnde Mann forderte Dugandzics Ehrgeiz heraus, war jedoch partout nicht für einen Spaß zu haben. Wenn der ihm mal in seine Allguth Station kommt, wird Dugandzic einen zweiten Versuch starten.

Ich habe mir mit meinen Mitarbeitern etwas aufgebaut. Wenn ich hier reinkomme, ist es, wie wenn ich nach Hause komme.

– Drazan Dugandzic, Allguth Pächter –

 

Im Jahr 2003 blieb Dugandzic selbst standhaft, als ihn die Tankstellen-Konkurrenz abwerben wollte. Das kam überhaupt nicht infrage. Ihm war sonnenklar, dass er bei der Allguth und seiner Station bleibt. „Ich habe mir mit meinen Mitarbeitern etwas aufgebaut. Das will ich nicht verlassen.“ Und er weiß, dass er in der Partnerschaft mit der Allguth und den Firmeninhabern auf Hilfsbereitschaft zählen kann. Das hat er selbst erfahren, als es nach einigen Umbauten mal nicht so gut lief. „Wer sich anstrengt und aufrichtig ist, der wird von den Ambergers auch Hilfe bekommen.“

Und Dugandzic strengt sich an. Seit 21 Jahren kommt er jeden Tag in sein zweites Zuhause in der Kreillerstraße 219, auch am Wochenende. Mit einer Ausnahme: „Dienstagnachmittag ist mein Tennis-Tag, der ist mir heilig.“ Da spielt er mit seinen Freunden Tennis und kann beim anschließenden Abendessen entspannen. Dieser Ausgleich sei natürlich wichtig. Viel Ruhe braucht er aber nicht, er mag es, wenn Menschen zusammenkommen. So wie damals in seinem Heimatort in Kroatien, als die Tankstellen ein Treffpunkt für Menschen waren. Ein Ort, an dem sich Drazan Dugandzic mit 14 verliebt hat. Verzaubert vom Duft einer Tankstelle.